Dienstag, 30. Dezember 2008

Neujahrsgruesse vom Strand

Avalanche Peak

Bis jetzt hatten wir es uns (seitdem es Fruehling ist und wir uns auf der Suedinsel befinden) immer leisten koennen etwas auf gutes Wetter zu warten, was hier auch oft sehr noetig ist. Und eigentlich hatten wir die letzten Monate immer Glueck, nie mussten wir laenger als ein paar Tage warten. Nur seit "Mueller Hut" hat uns das Glueck verlassen. Mt. Sommers, eine 2-3 Tageswanderung am Uebergang der Canterburry Planes zu den Southern Alps mussten wir wegen mehreren Tagen Dauerregen sausen lassen. Statt dessen haben wir ein paar Tage in Christchurch verbracht, von wo aus wir auch in zwei Wochen weiterfliegen werden und haben angefangen uns auf Asien vorzubereiten, Souvenirs zu besorgen.





Ich teste meine neue Kamera und verabschiede mich von meinen treuen, alten Wanderschuhen.



Weihnachten wollten wir im Arthurs Pass National Park wandern, aber das Wetter macht uns zum zweiten Mal einen Strich durch die Rechnung. Die Fluesse sind zu sehr angeschwollen und fuer die naechsten Tage ist noch etwas mehr Regen angesagt. Eigentlich zu wenig Regen um einem das Wandern zu versauen, aber genug um die eh schon schwierigen Gewaesserueberquerungen gefaehrlich zu machen. Alle Wanderwege hier beinhalten Flussueberquerungen. Nicht nur Baeche, sondern ganze Fluesse.



Der 24. Dezember ist der einzige wirklich schoene Tag, also beschliessen wir nur auf den Avalanche Peak hochzuklettern, einen 1833 Meter hohen Berg, ein beliebter Tagesausflug vom Arthurs Pass Village aus. Mit leichtem Gepaeck machen wir uns kurz vor Mittag auf , zuerst steil ein paar hundert Hoehenmeter durch den typischen neuseelaendischen Busch nach oben bis zur Baumgrenze. Die liegt in diesen Breiten um die 1000 Meter. Ploetzlich steht man zwischen der typischen Sub-Alpinen Flora und Fauna. Falken, Keas, Grasshuepfer in allen Farben, Tussock Grass, Moos, Flechten.



Leider ist der Himmel mittlerweile etwas bedeckt, aber das macht die Kletterei etwas ertraeglicher. Schneefelder tauchen auf und die letzten Reste Vegetation verschwinden. Schroffe Felsen, der Blick auf den Crow-Gletscher oeffnet sich und ueber einen letzten, steilen Grad erreichen wir den Gipfel.



Berge in alle Richtungen, ein paar Touristen und jede Menge Keas, einheimische Papageien und die einzige Bergpapageienart der Welt. Wir essen und halten unsere Sachen im Blick, damit die Keas da nicht rangehen.



Lange schauen wir uns noch das Schauspiel an bevor wir uns langsam und moeglichst knieschonend auf den Rueckweg machen.



Am Heiligabend leisten wir uns zum Abendessen eine winzige Flasche Wein und ein paar Weihnachtsbroetchen, die wir mit einer netten Belgierin teilen die wir auf Stewart Island kennen gelernt und hier wiedergetroffen haben.

Sonntag, 28. Dezember 2008

Mueller Hut Route

Zwei Tage nach dem wir Stewart Island den Ruecken gekehrt haben trampen wir mit zwei irischen Maedels durch die Mitte der Suedinsel zum Mt. Cook Village, einer rein touristischen Siedlung im Aoraki/Mt Cook Nationalpark. Nach einer sehr regnerischen und stuermischen Nacht auf dem Zeltplatz haben wir endlich ein Bett in der Jugendherrberge, in der wir auf die einzigen schoenen Tage diese Woche warten koennen. Am Tag drauf ist es so weit. Wir reservieren die Nacht in der Huette,die leider keine normale Backcountry Hut ist, die wir mit unserem Backcountry Hut Pass benutzen duerfen, sondern eine so genannte "Serviced Alpine Hut". Sie fliegen dort sogar die vollen Tanks der Klos mit dem Helikopter runter und das ist teuer...

Als wir uns an den Aufstieg machen ist es noch bewoelkt. Wir hoffen das es noch aufreisst, sonst lohnt es sich nicht wirklich zur Mueller Hut hochzulaufen. Die Strecke ist nur 5 km lang, aber es geht 1 km hoch. Wir laufen wieder am Camping Platz vorbei, der Anfang ist recht flach, es geht bis zu einem Aussichtspunkt, dort lassen wir die Scharen von japanischen Touristen hinter uns. Von dort an geht es sehr steil hoch, der Weg ist mit Holzbalken befestigt die Stufen bilden. Die Wolken reissen endlich Stueck fuer Stueck auf, Mt. Cook zeigt sich, wir sehen den Hooker Gletscher von oben, seinen Gletschersee, Moraenen und die haengenden Gletscher an der Felswand Richtung Norden, zwischen Mt. Sefton und Mt. Footstool. Bei den Sealy Tarns, ein paar kleinen Tuempeln erlauben wir uns eine kleine Pause. Wir erwarten, dass es hier weniger wird mit den Tagestouristen, irren uns aber. Sogar nach den Warnschildern ("Achtung, kaum markierte Route!", "Lawinengefahr!") sehen wir noch genug Leute in Turnschuhen und ohne irgendeine Ausruestung. Manchmal kommen wir uns doch etwas laecherlich vor, mit unseren Wanderschuhen. Schliesslich klettern wir nur noch ueber Geroell- und Schneefelder. Ploetzlich stehen wir auf dem Grad und sehen auf die andere Seite - jede Menge Gletscher. Es rumpelt dauernd, Lawinen gehen runter, beinahe im Minutentakt.



Vor dieser eindrucksvollen Kulisse essen wir zu Mittag. Mittlerweile ist der Himmel blau geworden. Der Rest des Weges ist einfach. Nur wenige Minuten ueber Schnee und Geroell und wir sind bei der Huette, die auf Stelzen gebaut ist und mit rotem Metall verkleidet. Das Klo hat sogar einen hohen Marker dran, damit man im Winter weiss wo man graben muss. Die Tueren sind auch massiv, um im Winter den Schnee draussen zu halten.



Wir nisten uns ein und geniessen die Aussicht, schauen den Lawinen zu und wundern uns ueber die Tagestouristen. In der Huette liegt auch, bei all den anderen Broschueren und Lesestoff den das DoC bereit stellt, ein Artikel ueber eine Tagestouristin, die bis heute nicht gefunden wurde. Matthias steigt noch auf den neben an gelegenen Berg. Nachmittags schliesslich kristalisiert sich heraus wer ueber Nacht bleibt, und wer nicht. Der Sonnenuntergang ist nett, aber nicht ganz so spektakulaer. Wir quatschen noch ewig mit einem Paerchen aus Koeln. Waldemar hat sein gutes Objektiv auf einem Gletscher ruiniert und hat nur noch ein Tele. Matthias und er tauschen gelegentlich. Viel zu spaet gehen wir ins Bett, nachdem der Mond schon aufgegangen ist.

Morgends um halb sechs wachen wir auf weil es hell wird. Und mit was fuer Farben! Fast alle stroemen aus den Schlafraeumen raus um sich den spektakulaeren Aufgang der Sonne anzuschauen. Die geht blutrot zwischen den Wolken im Tal und der hohen Wolkendecke auf. Dazwischen die Berge.



Mit stillem Staunen stehen wir auf der Felskannte, blicken ins Tal und gehen, nachdem die Sonne oberhalb der Wolkendecke verschwunden ist, wieder ins Bett. Keine gute Idee, aber wir brauchen den Schlaf. Gegen 10:00 Uhr sitzen wir dann alle recht zerknautscht am Fruehstueck. Mitlerweile kommen die Wolken aus dem Tal immer weiter hoch, die Sicht nimmt rapide ab. Also entscheiden wir uns so schnell wie moeglich runterzulaufen. Mit schmerzenden Knien sind wir bald wieder unten in Mt. Cook Village. Viel gesehen haben wir beim Abstieg nicht gesehen. War aber auch nicht nötig.


Montag, 22. Dezember 2008

Rakiura- Am Ende der Welt


Das einzige Dorf der Insel "Stewart Island", Oban


Zahlreiche Kakas fliegen ueber unser Zelt hinweg


Unser Transport zur Freshwater Hut


Auf zur Mason Bay


Ueberall Sandduenen


Die stuermische Tasmanische See


Ein Kiwi!!!! (Wenn auch etwas schwer zu erkennen...)


Es geht wieder zurueck zur Freshwater Hut


Am naechsten Tag auf dem Weg zur North Arm Hut: Pause auf dem "Sattel"


Schlamm, Schlamm, Schlamm


An der See entlang geht es dann von der Port William Hut zurueck nach Oban, und dann mit der Faehre, nach 9 wunderschoenen Tagen, wieder zurueck aufs Festland.

Gletscher und Sonnenbrand

Unsere letzte Wanderung in der Gegend um Queenstow: Rees-Dart. Hoch das Rees-Valley, ueber den Rees Sattel ins Dart Valley und wieder hinuter. Wir beginnen mit einem ausgedehnten Studium des Wetterberichtes. Nachdem wir einige Tage in Queenstown gewartet haben trampen wir nach Glenorchy und sitzen dort den letzten, heftigen Regen im Zelt aus. In der Hoffnung das der Regen nicht zu heftig war, denn es gibt einige Baeche auf dem Weg zu durchqueren, machen wir uns auf den Weg. Wir haben uns fuer 30 NZ$ pro Person zum Anfang des Tracks, am Muddy Creek Carpark, einen Transport organisiert. Der liegt ca. 25 km noerdlich von Glenorchy und der Verkehr dorthin ist gleich null, per Anhalter fahren schwierig, und selbst wenn es klappen wuerde waeren wir warscheinlich zu lange unterwegs und die erste Huette am selben Tag noch zu erreichen. Im Bus sind wir die einzigsten Passagiere, was uns schon etwas zu denken gibt. Wir sehen den leicht angeschwollenen Rees River auf dem Weg zum Ende der Strasse und fragen unsere Fahrerin ob wir eventuell Probleme bekommen koennten wegen des Regens. Sie meint, dass wir wohl nasse Fuesse bekommen werden. O.K. das ist ja nichts besonderes. Vom Parkplatz laufen wir zum Muddy Creek. Der Name kommt nicht von ungefaehr. Wir haben noch nie vorher einen grauen, schlammigen Bach gesehen, aber er ist vergleichsweise harmlos und wir koennen drueberspringen. Ziemlich erleichtert laufen wir das Tal hinauf, in das immer schoener werdende Wetter hinein. Bald erreichen wir den naechsten zu uberqwerenden Bach und die Sache sieht anders aus. Wir sind gezwungen die Sandalen anzuziehen.



Doch wenige Minuten spaeter stehen wir vor dem zweiten Bach der uns zum Schuhwechsel zwingt, kein gutes Zeichen. Und dieser ist tief, die Stroemung stark. Wir gehen nebeneinander durch, die Arme auf den Schultern des anderen, mit Wanderstoecken als Stuetze. Das sehr kalte Wasser reicht mir bis zur Huefte. Ein Bach tiefer als dieser darf nicht mehr kommen, sonst ist es zu gefaehrlich durch zu laufen. Ueber die ziemlich aufgeweichte Wiese arbeiten wir uns weiter das Tal hoch, bis wir den "25 Mile Creek" erreichen. Etwas verloren stehen wir vor einem reissenden, grauen Strom der mit grosser Macht und in einem heftigen Strudel direckt mit dem Rees River zusammenfliesst. Direkt neben dran steht ein Monument fuer zwei Wanderer die beim Versuch den Fluss zu ueberqueren weggespuelt wurden und zu Tode kamen. Eine Bruecke waere uns lieber gewesen. Wir schleppen die Affen hoch zur "25 Mile Hut", einer alten Huette des Otago Tramping Clubs, die laut Beschreibung zu kaputt ist um verwendet zu werden. Der Kamin ist, wie wir etwas spaeter feststellen, eingestuerzt aber das Dach ist noch in Ordnung.



Wir stellen unsere Sachen ab und schauen uns um. Eine andere Stelle zum Ueberqueren haben wir nicht gefunden. Immer wieder gehen wir runter zur Furt, die Wassermenge nimt kontinuierlich ab, aber es reicht nicht. Der spaetest moegliche Zeitpunkt an dem wir haetten rueber koennen verstreicht und wir machen es uns auf zwei alten Matratzen gemuetlich.
Am naechsten Morgen kommen wir dann gerade so durch, der Pegel ist um fast einen Meter gefallen seit dem wir warten, aber wir kommen nicht drann vorbei mit Wanderschuhen und in stroemungsrichtung durch zu gehen.



Dank der nassen Schuhe erreichen wir die naechste Huette, genau an der Baumgrenze, recht fix, wir laufen einfach durch all das Wasser durch... In der Huette dauert es nicht mehr lange bis wir nicht mehr alleine sind, nur wenige Stunden spaeter war der 25 Mile Creek einfach zu durchqueren, nur noch knietief. Jetzt haben wir eine Gruppe aus Israelis, einem US-Amerikaner, einem Neuseelaender und einem Australier die mit uns in der gleichen Richtung unterwegs sind. Bei wunderschoenem Wetter klettern wir am naechsten Tag auf den 1477 Meter hohen Rees Sattel.



Unterwegs werden wir von zwei neuseelaendischen Falken gejagt, die dummerweise direkt neben dem Weg brueten und sich sehr territorial verhalten. Der Australier, der nach uns laeuft verliert sogar seine Muetze an die mit jedem Wanderer agressiver werdenden Voegel.



Den Snowy Creek entlang, runter ins Dart Valley und zur Dart Hut ist nicht gerade gesund fuer unsere Knie, aber wunderschoen. In der Dart Hut hat ein lustiger, junger Kiwi (= Neuseelaender) als Huettenwart Dienst. Er versorgt uns, neben allerhand lustiger Anektdoten auch mit dem Wetterbericht den wir haben wollten. Schoenes Wetter fuer morgen, unseren Tagesausflug auf den Cascade Sattel. Am Tag drauf schnappen wir uns einen leeren Affen, packen Essen, Wasser und Regenklamotten ein (ohne waere es lebensgefaehrlich, auch wenn der Wetterbericht gut aussieht) und machen uns auf den Weg zum Sattel hoch, normalerweise eine schwere Alpine Route, aber in gutem Wetter und ohne Gepaeck geht es. Nach einigen Stunden und einer Kletterei den rutschigen Hang oberhalb des Dart Gletschers entlang erreichen wir den Sattel, mit seinen extrem steil ins Matukituki abfallenden Ostflanke. Die Sicht ist fantastisch.



Hinunter auf den Dart- und unzaehlige andere kleine Gletscher, ins Matukituki Tal und auf Mt. Aspiring, den Namensgeber des Nationalparks.



Wir laufen noch etwas weiter, schauen uns um bevor wir wieder zur Dart Hut hinuntersteigen, mit einem ordentlichen Sonnenbrand im Gepaeck. Trotz Sonnencreme. Am naechsten Tag sieht das Wetter schon anders aus. Nieselregen und Sonne wechseln sich ab, wobei der Nieselregen gewinnt.




Wir schauen, dass wir schnell zur naechsten Huette kommen. Das Dart Valley ist wunderschoen, aber nach dem Cascade Sattel wirkt es nicht mehr ganz so spektakulaer, vorallem Wolkenverhangen.



Der letzte Abschnitt zum Parkplatz ist, im Vergleich zu den beiden Satteln eine Rennstrecke. Angekommen haben wir richtig Glueck, keine 500 Meter sind wir auf der Strasse vom Parkplatz Richtung Paradise (der Ort heisst wirklich so!) gelaufen, da kommt schon ein Auto und nimmt uns bis nach Glenorchy mit. Kurz vor zwei Uhr sind wir wieder in Queenstown. Die Anderen mit denen wir auf dem Weg unterwegs waren wurden erst um zwei Uhr von ihrem bezahlten Transport abgeholt. Das war die beste Wanderung bis her. Zum Glueck ist der Rees-Dart kein Great Walk. Allerdings war bis jetzt jeder Wanderweg schoener als der Letzte. Mal schauen was noch kommt.

Sonntag, 23. November 2008

There And Back Again: mit ungewoehnlichen Mitteln von Queenstown nach Queenstown

Routeburn Track: Great Walk und trotzdem schoen

Frueh morgens stellen wir uns an die Strasse und trampen mit einem Milchlaster und anderen Autos an den Anfang des Routeburn Tracks, wo wir den alten Routeburn Shelter aufsuchen, der nicht mehr in Benutzung ist seit dem das DoC eine neue schaurige Betonkonstruktion direkt an den Anfang des Tracks gebaut hat. Den Rest des Tages verbringen wir mit lesen, spielen und frieren und am Abend schlafen wir dann unerlaubterweise auf dem Betonboden des Shelters, wobei wir nicht einmal alleine sind; zwei hollaendische Maedels und ein Chilene leisten uns Gesellschaft. Als wir am naechsten Morgen aufwachen schauen wir auf eine frisch gepuderzuckerte Landschaft - und es schneit immer noch. Wir packen alles und beginnen den Track. Es geht zuerst ueber eine grosse Haengebruecke und dann durch Busch, wobei wir ab und zu einen Blick auf den tuerkiesenen Fluss neben uns werfen koennen. Nach einer Weile geht es steil hoch und der Weg wird unebener. Und es schneit immer noch. Wir laufen ueber die Reste eines Erdrutsches von 1994 und geniessen die Aussicht auf schneebedeckte Berge und Waelder. Nach nicht einmal drei Stunden sind wir bei der Routeburn Falls Hut, eine grosse DoC Huette die 48 Leute beherbergen kann. Leider koennen wir heute nicht weilterlaufen, da man die Huetten explizit fuer einzelne Naechte buchen musss. Wir sind die Ersten und nach und nach kommen immer mehr Wanderer, alt und jung, aus den verschiedensten Teilen der Welt. Gegen Abend kochen wir auf den Gaskochern, die es hier in der Huette gibt und die Hut Warden kassiert die Great Walk Tickets (45 $ !!!) ein und sagt uns wie das Wetter die naechsten Tage werden soll. Um 10 Uhr geht das Licht in der Huette aus und so gehen wir kurz vorher schlafen. Solarlicht in der Huette. Wie bonzig! Am zweiten Tag ders Tracks scheint die Sonne und wir haben eine tolle Aussicht von der Huette aus. Der Schnee und der blaue Himmel geben einen netten Hintergrund fuer den Aufstieg zum Harris Saddle ab. Die Hut Warden laeuft mit den ganzen turnschuhtragenden Touristen hoch. Beim Shelter auf dem Sattel machen wir eine etwas verfruehte Mittagspause.



Auf dem Weg zum Lake Mackenzie sehen wir auch das Hollyford Tal und schliesslich auch bis zur Martins Bay und damit die Tasmanische See. Nach ein paar Stunden, vorbei an Eiszapfen und schneebedeckten Baeumen erreichen wir den gruenen See und die naechste Huette. Ueber Nacht schneit es wieder, als wir morgens losgehen friert es immer noch. Als wir spaeter an den Erland Falls vorbeikommen sind diese halb gefroren. Bald stehen wir an "The Divide", dem Pass auf der Strasse von Te Anau nach Milford Sound. Wenn man bei nicht mal 600 Meter hoehe von Pass reden kann. Die Strasse geht zwar noch weiter hoch, aber das hier ist die niedrigste Ost-West Querung auf der Suedinsel. Wir trampen nach Te Anau runter, erst mal einkaufen und ausruhen. Unterwegs werden wir ungewoehnlicherweise von einem Tourbus voller spiessiger Toursisten mitgenommen, dabei hatten wir noch nicht einmal den Daumen rausgehalten. Der junge Busfahrer hat uns sogar der Busladung bestehend aus englischen Ladies und Schaichs vorgestellt.

Milford Sound und Hollyford

Nach Milford Sound kommen unzaehlige Touristen. Ein paar Herrbergen, ein "Flughafen" und einen kleinen Hafen, sowie ein Cafe, das ist Milford. Wirklich leben will hier keiner. Zu nass, zu weit weg von allem und vor allem zu viele Sandfliegen. Um den Hollyford Track zu machen haben wir uns fuer den bisher ungewoehlichsten Transport entschieden: Eine kleine 6-Sitzige Cessna.



Unser Pilot heist Pete. Wegen Regen ist es lange nicht sicher ob wir fliegen. Dave, der Kerl im Tower (1-Stoeckiges Gebaeude) meint man muss einen speziellen Berg sehen koennen, der einem anzeigt, ob die Sicht gut genug ist. Bis das OK kommt duerfen wir im Tower bei Dave warten. Dann werden wir zusammen mit einem Haufen Essen und frischen Krauterpflanzen verladen und los geht es. Wir durchfliegen den Sound, sehen all die Ausflugsdampfer unten im Fjord, dann gehts raus und nach Norden an der Kueste entlang bis zur Martins Bay. Dort landen wir bei der Lodge einer Organisiation die gefuehrte Touren in der Gegend anbietet, fuer die auch die Vorraete und die einzige andere Passagierin bestimmt ist. Rauslaufen zur Bucht und zur Martins Bay Hut. Wir stellen die Affen ab und gehen an den Strand, schauen uns die Pinguine und Seehunde an. Die folgenenden Tage kaempfen wir uns am Lake McKerrow englang, gen Sueden und zurueck Richtung Zivilisation. Der "Demon Trail", ca. 15 km am See entlang sind richtig lustig. Grosse Steine, moosbewachsen und schluepfrig, Bach und Weg teilen sich die Route, dauerndes Auf und Ab, manchmal ueber Hundert Meter ueber dem Seespiegel, nur um wieder runter und erneut hoch zu klettern. Das letzte Stueck vom Lake Alabaster zur Strasse dagegen ist eine Rennautobahn. Leere Affen und das "Gunn's Camp", eine kleine Herberge mit Laden, kleinen Haeuschen und einer heissen Dusche, treiben uns am naechsten Tag an und wir laufen fast 30 km.



Im Camp, dass seinen eigenen neuseelaendischen Charm versprueht, bleiben wir zwei Naechte und einen Tag, in denen wir jede Menge Fjordlandregen geniessen; heisst soviel wie: 20 Sekunden reichen, um bis auf die Knochen nass zu werden.

Greenstone

Wir muessen fast alles vom "Gunn's Camp" bis zu "The Divide" laufen, nur fuer das letzte Stueckchen erbarmt sich jemand. Von dort aus weiterlaufen bis zur Mc Kellar Hut. Auf dem Weg schauen wir uns die Abzweigung zum Caples Track an, der in einem Tal parallel zum Greenstone Track laruft und an der gleichen Stelle endet. Was dem Caples aber fehlt sind Bruecken.



Nach dem Regen wuerden wir es nicht einmal bis zum Aufstieg auf den Sattel schaffen ohne schwimmen zu muessen. Also laufen wir die naechsten zwei Tage das schlammige Greenstone Valley runter bis wir wieder am Lake Wakatipu sind und nur nach Queenstown zurueck trampen muessen.

Samstag, 22. November 2008

Westcoast - Sandflies und Greenstone

Nachdem wir uns in Nelson Lakes National Park mit einer dreitaegigen Rundwanderung um den See Rotoiti wieder aufs Wandern eingestimmt hatten, machen wir uns auf den Weg zur Westcoast, gen Sueden.



Ueber Punkaikaiki, wo wir uns die Pancake-Rocks und Blowholes anschauen, welche eine beliebte Touristenatraktion sind, und Greymouth geht es nach Hokitika. Dort betaetigen wir uns kuenstlerisch und handwerklich und schnitzen uns Anhaenger aus Greenstone (neuseelaendische Jade).



Wir lassen uns von den zwei Glaetschern Fox und Franz-Josef beeindrucken und lernen dabei mit Steigeisen umzugehen,



bevor wir die Rucksaecke wieder auf den Ruecken schwingen und im Copland Valley zu wandern. Wir laufen die 17 km das Tal hinauf bis zur Welcome Flat Hut, wo wir uns in die natuerlichen Hot-Pools legen. Die Huette sieht eher aus wie eine Lodge und eine Hut Warden ist sogar auch da. Im Sommer ist es ein beliebtes Ausflugsziel fuer die Wandersuechtigen Neuseelaender. Am naechsten Tag laufen wir den gleichen Weg zurueck und wieder haben wir extremes Glueck mit dem Wetter (Sonne! Sonne! Sonne!), wie schon die ganze letzte Zeit an der eigentlich sonst so verregneten Westkueste. Wir trampen uber den Haast Pass zum Lake Wanaka, wo wir eine kalte und sehr stuermische nacht im Zelt verbringen. Am naechsten Morgen liegt auf den uns umgebenden Gipfeln neuer Schnee.



Ueber Wanaka und Arrowtown geht es weiter nach Qeenstown, der Touristenstadt schlechthin, aber auch einer guten Basis fuer einen Haufen guter Wanderwege die es hier in der Umgebung gibt. Die angrenzenden Fjordland und Mount Aspiring National Parks gehoeren, mit einigen anderen hier im Sueden, zum UNESCO Weltnaturerbe. Die meisten Leute kommen aber zum Bungi-Springen her. Im DOC erkundigen wir uns nach den Wanderwegen und machen uns dann auf den Mavora Walkway zu laufen. Die foglenden vier Tage wandern wir durch wunderschoenes Hochland, einen sehr wenig benutzten Wanderweg mit kleinen, schnuckeligen Huetten mit jeweils nur vier Schlafplaetzen.



Und kommen am Ende des Tracks bei den Mavora Lakes raus, wo auch ein paar "Herr der Ringe" Szenen gedreht wurden. Wir trampen den langen Weg zurueck nach Queenstown wo wir viel schlafen, essen und uns und unsere Ausruestung auf die naechsten Wanderungen vorbereiten.

Freitag, 10. Oktober 2008

Nelson - drei Wochen lang nichts tun...

... also fast nichts. Wir haben in Nelson ein schoenes kleines Hostel ("The Green Monkey") gefunden und Isy sogar Arbeit, als Rezeptionistin.
Und so haben wir drei faule Wochen in Nelson verbracht:
haben unsere Ausruestung repariert,



haben Harry Potter gelesen,



haben die Katze Charlie geaergert,



waren am Strand,



sind in die geographische Mitte von Neuseeland gelaufen,



haben lecker gekocht und gegessen,



haben gespielt,



Isy hat ein paar Stunden am Tag gearbeitet,
und Knuepfer hat sich zuerst eine Woche Erkaeltung erlaubt und dann doch noch den Nydia Track gemacht.



Ja und jetzt gehen wir dann frisch und munter weiter!

Mittwoch, 24. September 2008

Kahurangi National Park - Heaphy Track

Der Kahurangi National Park in der nordwestlichen Ecke der Suedinsel ist gross. Urspruenglich hatten wir vor gut zwei Wochen in ihm wandern zu gehen, erst den Wangapeka von Osten an die Westkueste und den Heaphy dann wieder zurueck. Nur leider ist der Wangapeka wegen starker Sturmschaeden mehr oder weniger geschlossen. Also beschliessen wir nur den Heaphy zu machen. Der Wanderweg ist, genau wie der Abel Tasman Costal Track, den wir als letztes gemacht haben, ein "Great Walk", was bedeutet das unsere Huettenpaesse nicht gelten. Mit denen koennen wir sonst, bis auf einige Ausnahmen, in allen Wanderhuetten umsonst schlafen. Allerdings ist es immer noch Wintersaison, also kostet die Nacht in den Huetten nur 7,50 Euro.
Das letzte Problem heisst dann nur noch: hinkommen!
Nach ewigem Herumtelefonieren und ein paar mal zum Information Centre und DOC rennen, finden wir jemand in Takaka, der uns von dort bis zur Brown Hut bringt, die am Anfang des Tracks liegt. Und so machen wir uns am naechsten Tag auf den Weg, trampen nach Takaka und lassen uns hinfahren. Der erste Tag auf dem Heaphy Track ist der anspruchsvollste: es geht 775 Hoehenmeter hoch, auf 17 km Strecke. Wir haben Glueck mit dem Wetter und so laufen wir in der Sonne den Berg hoch und haben oben dann eine wunderschoene Aussicht auf schneebedeckte Berge. In der Perry Saddle Hut gibts dann die Trampermahlzeit: "Backcountry Cuisine, Mexican Chicken mit Nachos", angeblich sollen zwei Personen davon satt werden, doch wir machen uns noch eine Suppe. In der Nacht hoeren wir Wekas und Kiwis rufen, doch zu Gesicht bekommen wir sie leider nicht.
Die naechsten zwei Tage verbringen wir im stroemenden Regen auf subalpinem Hochland und mehr als einmal muessen wir durch knietiefes Wasser waten.
Nach drei Tagen dann geht es runter, hin zur Westcoast. Wir haben einen langen Tag vor uns: 21,5km muessen wir zur naechsten Huette laufen.
An einer der vielen Haengebruecken, ueber die immer nur eine Person auf einmal drueber darf, kommt uns ein Damenverein entgegen. In der Heaphy Hut an der Kueste treffen wir den Rest des Damenvereins und sie erzaehlen uns, dass sie gestern den 70. Geburtstag von einer der Damen auf der Haengebruecke gefeiert haben. Partyhuete und Luftballons liegen noch herum.
Am naechsten Morgen laufen die zwei Damen vor uns los und meinen, dass wir sie sicher bald einholen, doch wir brauchen eine Weile, bis wir sie haben. Wir laufen an wilder Kueste entlang, ueber Straende und durch dichten neuseelaendischen Busch.
16 km und vier Stunden spaeter sind wir am Kohaihai Shelter und dem Parkplatz. Wir vespern erst einmal und waschen uns. Wir warten gut ein einhalb Stunden, bis ueberhaupt mal ein Auto vorbeikommt und uns auch mitnimmt. Und so darf Knuepfer mit einem kleinen Hund im Kofferaum mitfahren. In Karamea gehen wir in den einzigen Backpacker und bekommen sogar Rabatt, weil Knuepfer vor vier Jahren schon einmal hier war.
Am naechsten Tag machen wir einen Ausflug mit einem Englaender auf vierjaehriger Weltreise zu dem "Opara Basin". Dort bestaunen wir bizarre Kalksteinformationen und Hoehlen.