Montag, 25. August 2008

August 2008, Winterfahrt auf dem Mt. Taranaki

Tolles Wetter ist heute. Das moechte ich ausnutzen und so packe ich meinen Rucksack und mache mich auf den Weg zum Mt. Taranaki anstatt zur Arbeit. Da stehen zwei Tramper an der Strasse die ich mit hoch bis zum North Egmont Visitor Center des DOC nehme. Ich sehe sie noch zur Tuer reingehen, bevor ich mich dem Berg zuwende.



Deutsche, das hoere ich sofort, denn ich habe selbst ein paar Jahre in der Naehe von Stuttgart gearbeitet. Zwei von ihnen sind gerade zur Tuer reingekommen. Ich sage ihnen eine gute Route die sie trotz des Schnees machen koennen, gebe ihnen ein paar Tips und verkaufe ihnen eine Landkarte. Ich lasse sie noch den Zettel ausfuellen mit ihren persoenlichen Daten und der Wanderroute die sie nehmen wollen. Dazu gebe ich ihnen unsere Telefonnummer damit sie sich abmelden koennen, wenn sie den Treck ueberlebt haben und wir sie nicht suchen gehen muessen.



Der Schnee knirscht unter mir. Winter, endlich Winter. Heute morgen waren wir noch am Strand, und jetzt laufen wir keine 20 km weiter durch den Schnee. Wir laufen durch den schneebedeckten Wald, die Flanke des Berges hoch, bis der Weg einige hundert Hoehenmeter oberhalb des Visitor Centers nach rechts um den Berg abbiegt. Alle hoeheren Wege sind wegen zu viel Schnee gesperrt. Wir kaempfen uns ueber grosse Schneewehungen. Beim dauernden Wegebahnen durch den Schnee ueberdehne ich einen Muskel in meinem linken Knie. Zum Glueck tut es nur weh, wenn ich den Fuss weit hochhebe und die letzten Kilometer bis zur Holly Hut gehen sanft bergab. Die Huette liegt auf einem Sattel zwischen Mount Taranaki und einem aelteren, kleineren Vulkankrater daneben. Schnee und Sturm setzen ein, aber wir erreichen die, bis auf ein paar Ratten verlassene Huette bei Zeiten.

Es war so schoen ruhig hier! Jetzt ploetzlich kommen da so zwei Zweibeiner und denken die Huette gehoert ihnen. Sie machen einen riesen Laerm und werfen den stinkigen Kohleofen an. Das verstehen wir ja mal gar nicht! Haben die etwa kein waermendes Fell oder was? Sie kochen irgendwas, das nach Kaese duftet, aber wir kommen nicht ran, so was bloedes aber auch, denn die letzten Zweibeiner die vor ein paar Tagen hier waren haben alle unserer Rattenloecher mit Holzscheiten blockiert. Also randalieren wir. Wir lassen uns auch nicht abschrecken von ein paar mal Klopfen gegen die Wand. Wir wollen Kaese!!!!!! Fressen!!!!!!!!! Zum Glueck verschwinden sie am naechsten Morgen wieder. Endlich wieder Ruhe...

Es hat gestuermt und geregnet die letzte Nacht. Wir laufen los. Es geht zuerst durch einen Sumpf, zwar auf Brettern, aber es ist doch eine nasse Angelegenheit, da manche Bretter nach dem nassen Winter bereits versinken. Dann geht es einen Berg hoch, wobei der Weg am Anfang mit Treppenstufen befestigt ist. Fuer Knuepfer ist der Weg nicht gerade leicht mit seinem verletzten Bein. Je hoeher wir kommen, desto mehr Schnee liegt. Ich sinke oft tief ein. Die Gamaschen waren eine gute Investition. Nach ein paar Stunden sind wir endlich oben. Der Wind pfeifft. Normalerweise hat man von hier aus eine tolles Aussicht, runter bis ans Meer, hoch bis zum Gipfel des Mount Taranaki und am Horizont bis zum Tongariro. Wir sehen leider nichts davon, nur Wolken um uns herum. Es geht noch ein bisschen den Berg herunter, bis ploetzlich wie aus dem Nichts die Pouakai Hut vor uns auftaucht.



Wir ziehen gerade Jacke und Handschuhe an, als zwei Wanderer in die Huette kommen. Sie kommen von der Holly Hut, da wo wir jetzt hinwollen. Wir fragen sie, ob es dort Feuer gibt, weil wir unser Feuerzeug vergessen haben. Sie meinen Nein, dort gibt es nur Ratten und schenken uns Streichhoelzer. Wir bedanken uns und laufen los.

Spaet am naechsten Morgen steigen wir ab. Der Schnee verwandelt sich immer mehr in Matsch, je tiefer wir kommen. Immer oefter versinken wir bis ueber die Knoechel darin. Wir laufen durch einen Maerchenwald- die Baeume sind alle mit Moos bewachsen und tropfen vor Nebel.

Die Arbeit ist erledigt, alle Paecken ausgeliefert, jetzt geht es zurueck nach New Plymouth. Hier zwei Tramper? Die muessen wohl am Taranaki wandern gewesen sein. Ich nehme sie mit in die Stadt und quetsche sie waehrendessen ein bisschen aus. Es ist immer interessant zu hoeren, was die Leute nach Neuseeland bringt.

Noch schnell das hier sauber machen und dann muss ich auch schon wieder mit dem Hund raus. Man, das ist trotzdem stressig, obwohl wir gerade fast keine Gaeste haben. Ah, es klingelt. Neue Gaeste? Es sind die zwei Deutschen, die sich vor einigen Tagen zum Taranaki aufgemacht und ein paar Sachen hier gelassen haben."Ja, dann mal herein! Hier sind die Schluessel, ihr wisst ja wo die Dusche ist!"

Dienstag, 19. August 2008

Nach den paar Tage in Northland von Neuseeland machen wir uns von Auckland aus wieder auf den Weg. Wir nehmen dieses Mal aber den Zug aus Auckland heraus. Nach ein paar Studen im Regen warten und nach eine paar Stunden warmer Autofahrt mit drei verschiedenen Autos kommen wir in Thames, Coromandel an.
Das Paerchen, unsere letzten Fahrer heute, bestehen darauf, uns direkt vor dem Hostel abzusetzten. "We're on holiday" meinen sie froehlich.
Am naechsten Tag machen wir uns zu den "Pinacles" auf und haben Glueck- eine Mitarbeiterin des DOC (Department of Conversation) nimmt uns bis zum Visitor Centre mit.
Und die restlichen neun km bis zum Beginn des Wanderweges nehmen uns zwei Rattenfaenger mit. Wir laufen durch den wunderschoenen neuseelaendischen Busch. Regen fehlt natuerlich auch nicht. Die Nacht verbringen wir in einer leeren 80-Betthuette. Am zweiten Tag laufen wir eine andere Route zurueck. Mit den Rattenfaengern kommen wir dann wieder nach Thames. Ja, das war unsere erste, eher kurze Neuseelandbuschwanderung! Es werden hoffentlich noch viele weiter folgen.
Von Thames trampen wir weiter nach Rotorua, wo wir von "faulen-Eiern-Geruch" empfangen werden. Es qualmt und stinkt in dieser Stadt. Am Abend tauchen wir in die heissen Pools des "Polynesian Spa" ein, einfach herrlich!
Im "Funky Green Voyager" finden wir eine schoene Bleibe. Wir machen uns zu unserer naechsten Wanderung auf und probieren zwei Tage lang, zum " Great Walk" am Lake Waikaremoana zum kommen. Es ist ein dauerndes Rumgestehe und Warten im Regen. Und 43 km davor muessen dann aufgeben, weil einfach keiner dahin faehrt. Schade, aber wir werden es in ein paar Wochen von der "anderen Seite", von Napier aus noch einmal probieren.
Nach ein paar schoenen Tagen in Rotorua trampen wir ueber Taupo nach Turangi, nur um festzustellen, dass einfach zu viel Schnee liegt, um ueberhaupt irgendetwas im Tongariro National Park zu machen. Auch schade. Aber es ist halt einfach Winter hier, wie wir dann am naechsten Tag auf der der Strecke von Turangi nach Wanganui mit eigenen Augen sehen. 20 cm Schnee liegen ungefaehr, ueberall tummeln sich Familien mit Schlitten und Snowboarden. Einige Strassen wurden sogar gesperrt.
In Wanganui regnet es ausnahmensweise mal nicht uns so huepfen wir erstmal auf dem Trampolin des Backpackers herum. Fuer unsere kulturelle Bildung tun wir dann auch noch was und gehen in das Regionalmuseum, wo gerade eine sehr gute Fotoausstellung ist.
Am naechsten Tag heisst unsere Ziel dann New Plymouth, wo wir nach Kaffee und Keksen bei unserem ersten Fahrer zu Hause und einem kleinen Autorennen auch heil ankommen.
Wir finden ein schoenes Hostel und beschliessen, hier ein paar Tage zu bleiben.
Vielleicht wird ja das Wetter besser und wir koennen ein bisschen auf dem gerade schneebedeckten Mount Egmund (oder auch Taranaki) herumlaufen...

Donnerstag, 14. August 2008

Welcome to New Zealand!

Wir kommen morgens um vier Uhr am Flughafen in Auckland an und der Beamte am Einreiseschalter ruft uns ein freundliches "Welcome to New Zealand!" hinterher, nachdem er uns freudestrahlend die Paesse gestempelt hat. Das ist doch eine schoene Begruessung!
Wir sind gleich in den ersten Tagen durch Northland getrampt. Als wir in einem kleinen Ort an der Westkueste gerade vespern wollten, wurden wir von einem Ehepaar angesprochen, ob wir Lust haetten, mit ihnen Mittag zu essen, worauf wir dann bei ihnen Zuhause leckere Omlets bekamen. So etwas sind wir gar nicht mehr gewoehnt.
Das Wetter aber auch nicht...
Wir wussten dass Neuseeland fuer sein Wetter beruehmt und beruechtigt ist und auch dass es im Winter noch oefter regnet, aber wir durften gleich am zweiten Tag den schlimmsten Sturm seit 10 Jahren miterleben, gefolgt von einem weiteren haeftigen Sturm drei Tage spaeter. Das halbe Land stand unter Wasser.
Wir hoffen nun auf den bald einsetzenden Fruehling.
Leider ist das Internet hier sehr teuer und so werden wir wohl nicht all zu oft bloggen koennen. Tut uns leid!
Viele liebe Gruesse aus smelly Rotorua!