Mittwoch, 24. September 2008

Abel Tasman National Park

"Im Sommer uebermaessig beliebt." Das duerfte in etwa die beste Beschreibung des Abel Tasman National Parks sein. Zumindest was den Teil am Meer angeht. Goldene Straende, gruenes Wasser, grosse Zeltplaetze, einige recht luxurioes eingerichtete DOC-Huetten, extrem mildes Klima und ein seht gut ausgebauterWanderweg an der Kueste lang. In den Sommermonaten tummeln sich hier Horden von Tagestouristen, Kayakfahrern und Campern.
Es ist gerade Nebensaison, die Huetten kosten einen Bruchteil des normalen Preises im Sommer. Einige Sachen die wir nicht brauchen lassen wir in Motueka zurueck und machen uns in vollen Regenklamotten auf denWeg. Leicht bekleidete Tagestouristen mit kleinen Rucksaecken treffen wir nur am ersten Tag, auf dem Weg zur Anchorage Hut. Dort tummeln sich noch einige wenige Kayakfahrer und wir sind zum ersten mal in einer Huette nicht alleine.


Der Regen laesst vorerst nicht nach, trotzdem sind die Farben der Buchten, Straende und Meeres und des wunderbar saftigen Busches atemberaubend. Der Wanderweg ist zwar gut ausgebaut, doch meist auch saftig.Knuepfer experimentiert mit der Kiwi-Art von Wanderklamotten. Wanderschuhe und Gamaschen, dann Badehose und T-Shirt. Wenns kalt ist kommt noch eine Lange Unterhose unter die Badehose und eine Regenjacke ueberdas T-Shirt. So laufen hier alle rum.
Der Nationalpark hat immer wieder "Luecken", Privathaeuser die hier standen bevor alles zum Nationalpark gemacht wurde. Zwei Tage lang haben wir Gesellschaft von einem franzoesischen Paerchen, das eifrig Muschelnund Schnecken sammelt und uns diese am Abend (gekocht) anbietet.

Am dritten Tag wird das Wetter besser. In der Onetahuti Bay muessen wir zum ersten Mal unsere Schuhe ausziehen und durch das eiskalte Wasser waten, hier gibt es keine Flut-Route. Man muss die Ebbe abwarten und durch denStrom waten. Im Sommer soll das ganz erfrischend sein. Im Winter ist es eiskalt.
Am naechsten Morgen stehen wir vor Sonnenaufgang auf, um die Awaroa Bay bei Ebbe ueberqueren zu koennen. Wieder gibt es keine Alternative, also Schuhe aus, Hose hochkrempeln und durch eiskaltes Wasser. Die Bucht ist gut einen Kilometer breit, mit mehreren, bis uebers Knie tiefen Fluessen. Bei Flut steht das Wasser aber bis zu 3 Meter hoch. Danach, aber erst nach zwei Stunden laufen, spueren wir unsere Fuesse wieder.

Endlich ein richtiger Sonnentag. In Totaranui, einem kleinen Dorf mit riesigem Campingplatz sehen wir etwas vertrautes. Ein mongolisches Ger. Ein Neuseelaender ueberwintert hier darin. Mildes Klima und billig meint er. Nur 3 Euro die Nacht.
Einige Kilometer weiter kommen wir zum "Seperation Point", einer kleinen Halbinsel an deren Spitze sich eine Seehundkolonie befindet. Wir riechen sie lange bevor wir sie sehen.
Die letzte Nacht verbringenwir in der Whariwharangi Hut (gesprochen Farifaranghi, mit ganz weichem R). Ein altes Farmhaus das zur DOC Huette umgebaut wurde. Hier sind wieder etwas mehr Wanderer. In den anderen Huetten waren wir bis auf die Franzosen fast alleine.
Am letzten Tag muessen wir nur noch rauslaufen aus dem Nationalpark. Oben am Sattel bietet sich uns eine fantastische Sicht auf die weissen Gipfel des Kahurangi National Parks und die Golden Bay.
Endlich der Parkplatz und die ersten Farmen. Nach weiteren fuenf Kilometern auf Schotterstrasse kommen wir an die Abzweigung an der sich alle Strassen aus dem Nationalpark treffen. Wir stehen etwa eine Stunde an der Strasse und koennen einer Kuh auf der Weide beim Kalben zuschauen. Endlich nimmt uns ein Hippi-Paerchen zum naechsten Ort mit. Wir glauben es kaum, aber sie stinken mehr als wir nach fuenf Tagen im Busch.
Das letzte Stueck bis zurueck nach Motueka nimmt uns ein frisch eingewanderter Geschaeftsmann aus den USA. Er erzaehlt uns, dass er und seine Frau die USA verlassen haben nachdem Busch wiedergewaehlt wurde.Wieder zurueck in Motueka laesst unsere Belohnung nicht lange auf sich warten. Schokoladeneis, was anstaendiges zum Essen, eine heisser Spa-Pool und eine Dusche.

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