Dienstag, 3. Februar 2009

Vientiane

Wir waren heute im Laotischen Nationalmuseum in Vientane. Absolut genial, aber leider war das Fotografieren verboten. An die Gruppen von Japanern die alles anfassen muessen, selbst wenn das "Dont Touch!" Schild groesser als das Artefakt ist und man um das Schild drum herum langen muss, haben wir uns bereits gewoehnt. Auch der aus Styropor ausgeschnittene Schriftzug der einem zum Abgeben seiner Taschen auffordert ist relativ harmlos. Der schiefe Bau beherbergt eine absolut skurrile Sammlung von Artefakten und Bildern, die den Sieg des Kommunismus und des laotischen Volkes, zuerst ueber die "barbarischen franzoesischen Kolonialherren", spaeter ueber die "Imperialisten Amerikaner und ihren Marijonetten" darstellt. Die Bilder spiegeln eindeutig die Sicht der herrschenden KP. Wieder draussen in der warmen Sonne stellen wir fest, dass all dieser Patriotismus den Laoten herrzlich egal ist. Die Laune der Leute ist ansteckend. Nur nicht hetzen, sich schoen Zeit lassen. Viele aus "dem Westen" haben sich hier zur Ruhe gesetzt, reisen monatelang durch die Gegend, viele auch von ihrer Rente oder Pension. Es ist billig hier und die Leute sind nett und die Hektik Europas fehlt gaenzlich. Wir haben heute die ersten Laoten rennen gesehen. Es waren zwei Kinder...


Strassenstaende




Wat Si Saket- aeltester Tempel von Vientiane





Triumphbogen in Vientiane und "World Peace Gong "







Phat That Luang- Nationalsymbol von Laos

Ab in die Demokratische Volksrepublik Laos

Nachdem unsere Erkaeltungen ganz gut abgeklungen sind machen wir uns auf den langen Weg nach Laos. Auf die Schlepperbanden, die einen fuer viel Geld von hier aus nach Luang Prabang bringen haben wir keine Lust. Da sind die Busse so organisiert das man um drei Uhr Nachts an der Grenze ankommt und genoetigt wird ein Bett zu nehemen. Ausserdem muessen wir eh nach Vientane, der Hauptstadt von Laos, um unser Visum fuer die Volksrepublik China zu beantragen. Es faengt gut an: der erste Bus laesst uns gleich stehen, er ist voll, nicht zuletzt weil der junge Bursche der kontrolliert, zu faul ist das Gepaeck der Leute auf den dafuer vorgesehenen Dachgepaecktraeger zu heben und sich deswegen unglaubliche Mengen von Saecken, Kisten und Koffern im Bus stapeln. Manchmal ist er sogar zu faul (obwohl "gelassen" wohl eher das Adjektiv ist, dass die Laoten beschreibt) das Fahrgeld zu kassieren.



Also wagen wir es und trampen mit einer netten Thai Familie nach Pai, ueberholen den Bus dabei sogar und ergattern in Pai dann einen Sitzplatz, weil genug Leute aussteigen.



In Chiang Mai haben wir Glueck, ein Nachtbus faehrt noch nach Udon Thani, kurz unterhalb von Vientane. Die Nacht wird unbequem, aber ruhig. Zum Glueck scheint die Klimaanlage kaputt zu sein oder kuehlt deswegen vielleicht nicht bis auf 15 C runter, weil wir zweite Klasse fahren. In Udon Thani versucht der nette Kerl der die Rucksaecke ausgeladen hat uns weiss zu machen, dass man nur mit dem Taxi zur Grenze kommen. Wir nehmen doch lieber den Bus, das kostet einen Bruchteil. Die Fahrt wird durch die Thai-Schmacht-Schmalz-Pop-Karaoke Videos in Dauerschleife zur Nervenprobe, aber ich lerne eine nette Thai kennen, die mir ihre Telefonnummer gibt und mit mir "spicy" Essen gehen will. Am Busbahnhof in Nong Khai, direkt an der Grenze, organisiert sie uns noch ein nicht allzu teures TukTuk fuer die Strecke zur "Friendship Bridge". Bald finden wir raus warum das TukTuk nur minimal ueberteuert war: unser Fahrer versucht uns bei einer "Tourismusagentur" abzuladen, wo wir unser Visum fuer Laos beantragen sollen. Fuer uebermaessig billige 1800 Baht. Seltsamerweise steht auf dem Schild hinter den Jungs die uns ueberzeugen wollen, 2000 Baht. Wir bleiben freundlich, weigern uns aber. Unser nun nicht mehr ueberfreundlicher TukTukfahrer laed uns darauf hin brav an der Grenze ab. Er bekommt nun wohl keine Kommission fuer uns. Wir holen unseren Ausreisestempel und ein Bus bringt uns zusammen mit allen anderen Grenzgaengern ueber die Bruecke, endlich sehen wir den Mekong, jenen Strom der die ganze Region praegt. Nur ist nicht viel drinnen im sandigen Flussbett, es ist Trockenzeit. Die Einreise ist logisch und einfach strukturiert. An Schalter 2 holen wir die Antraege fuer unsere "Visas upon Arrival" und fuellen sie in langer Kleinarbeit aus.



Das Feld "RASSE" lassen wir aus, andere Reisende sind da schon aufmuepfiger und schreiben boese Bemerkungen rein. Ob das folgenlos bleibt erfahren wir leider nicht mehr. Abgegeben werden die Antraege mit den Gebuehren (nur 1300 Baht!) dann an Schalter 1. Etwa 10 Minuten spaeter werden die Reisepaesse mit Visum, Einreisestempel und Rueckgeld dann zum Schalter 3 wortlos herausgestreckt. Nach der Passkontrolle darf man dann noch 10 Baht Einreisegebuehr fuer eine "Person mit Reisepass" bezahlen.



Mit einem (Jumbo-) TukTuk fahren wir dann die letzten 20 km nach Vientane rein.
Eines der ersten Dinge, die wir hier in Vientane gesehen haben hat uns gleich von der Ruhe und Gelassenheit dieses Volkes ueberzeugt: Ein Tuk-Tuk (die grosse Ausgabe), in dem der Fahrer eine Haengematte gespannt hat um sich die Wartezeit auf den naechsten Kunden etwas zu versuessen...

Neujahr bei den Lisu

Wir landen ueber Neujahr (das chinesische) auf Empfehlung von Andy in einem kleinen Bergdorf der Lisu, einer der vielen Volksgruppen der Region. Dort hat der Deutsche Rudi zusammen mit seiner Lisu Frau Ami eine Lodge aufgebaut. Man kann kleine Bambushuetten oder ganze Bungalows beziehen und jeden Abend gibt es traditionelles Essen fuer alle Gaeste zusammen.



Einzige Verbindung zur Aussenwelt ist das Satelitentelefon, dass Internet zulaesst, wenn auch seeeehr langsam. Aber es reicht um jeden Abend die Tagesschau anzugucken. Neujahr heisst hier etwa zwei Wochen Boellerei am Stueck, wobei der Niedergang der lockalen Wirtschaft (Verbot der Opiumproduktion vor einigen Jahren, Billigimporte aus China) den Geldbeutel der Leute hat schrumpfen lassen und die Ballerei erheblich nachlaesst. Doch werden wir das eine oder andere Mal von einem gewealtigen Donnerschlag geweckt.



Abends gibt es im Dorf traditionelle Taenze und selbstgebrannten Schnaps. Ich werde von einem jungen Lisu zum Tanzen aufgefordert, um einen dieser so genannte Neujahrsbaueme, die hier in fast jedem Hof stehen, doch bald zieht die tanzende Dorfbevoelkerung weiter zum naechsten Baum, so wird hier das neue Jahr eingelaeutet.



Unsere Plaene hier zu wandern muessen wir dank starker Erkaeltungen verursacht durch die Klimaanlagen und den Smog leider aufgeben.



Wir gehen auf einen Markt in dem naechsten Ort und schauen uns eine Hoehle an, die "Coffin-Cave", von denen sie heute noch nicht wissen, was es damit auf sich hat.



Mehr als ein paar Tagesausfluege sind nicht drinn, aber die wunderschoene Karstlandschaft mit ihren tropischen Waeldern ist herrlich und jedes zweite Dorf wird von einer anderen, buntgekleideten Volksgruppe bewohnt.

Sonntag, 1. Februar 2009

Von Bangkok nach Ayutthaya

Nachdem wir unsere Reisepaesse von der Vietnamesichen Botschaft abgeholt hatten, konnten wir endlich dass vor Smog kaum sichtbare Bangkok verlassen und nach Ayutthaya fahren, die alte Hauptstadt der Siams.



Ayutthaya ist recht eindrucksvoll, eine alte Stadt gebaut auf einer riesigen Insel, um die herum drei grosse Fluesse zusammenfliessen und ueberall Tempel und Ruinen.

Bangkok - Der ferne Osten lockt

Nach einem Neunstundenflug von Sydney sind wir endlich da, in Suedost-Asien, dem letzte Teil unserer Reise. Wir hatten die Ehre, einen besseren Sitz im Flieger zu bekommen (Business Class), mehr Beinfreiheit, da beschweren wir uns nicht. Das Visum zu bekommen war auch kein Problem und das Taxi zum vorgebuchten Hostel (Hochsaison) war auch nur leicht ueberteuert.
Dreck der Grosstadt, Smog, verkrueppelte Bettler und auf Hochglanz polierte Buerotuerme, TukTuks, Taxifahrer und Transen die einem unzweideutige Angebote machen (genau wie die TukTuk fahrer, die koennen das auch ganz gut) empfangen uns. Immer wieder sehen wir die allgegenwaertigen Sex-Touristen mit ihren ca 100 Jahre juengeren Maedels im Arm, einfach ecklig...



Die Maerkte lassen einen wuenschen, es gaebe im Flugzeug keine Gepaeckobergrenze und das Konto waere etwas voller. Sehr viel voller. Aber so ist es nun mal nicht. Entweder man hat Geld oder Zeit aber selten beides. Nachdem sich unsere Lungen halbwegs an den Smog gewoehnt und die meisten Maerkte ihre Anzieungskraft verloren haben, sind jetzt die Tempel dran.



Im Wat Po (ein Wat ist ein Tempel) durften wir einen 45 Meter langen und 15 Meter hohen liegenden Buddha in ziemlich eindrucksvoller Architecktur bewundern.