Sonntag, 23. November 2008

There And Back Again: mit ungewoehnlichen Mitteln von Queenstown nach Queenstown

Routeburn Track: Great Walk und trotzdem schoen

Frueh morgens stellen wir uns an die Strasse und trampen mit einem Milchlaster und anderen Autos an den Anfang des Routeburn Tracks, wo wir den alten Routeburn Shelter aufsuchen, der nicht mehr in Benutzung ist seit dem das DoC eine neue schaurige Betonkonstruktion direkt an den Anfang des Tracks gebaut hat. Den Rest des Tages verbringen wir mit lesen, spielen und frieren und am Abend schlafen wir dann unerlaubterweise auf dem Betonboden des Shelters, wobei wir nicht einmal alleine sind; zwei hollaendische Maedels und ein Chilene leisten uns Gesellschaft. Als wir am naechsten Morgen aufwachen schauen wir auf eine frisch gepuderzuckerte Landschaft - und es schneit immer noch. Wir packen alles und beginnen den Track. Es geht zuerst ueber eine grosse Haengebruecke und dann durch Busch, wobei wir ab und zu einen Blick auf den tuerkiesenen Fluss neben uns werfen koennen. Nach einer Weile geht es steil hoch und der Weg wird unebener. Und es schneit immer noch. Wir laufen ueber die Reste eines Erdrutsches von 1994 und geniessen die Aussicht auf schneebedeckte Berge und Waelder. Nach nicht einmal drei Stunden sind wir bei der Routeburn Falls Hut, eine grosse DoC Huette die 48 Leute beherbergen kann. Leider koennen wir heute nicht weilterlaufen, da man die Huetten explizit fuer einzelne Naechte buchen musss. Wir sind die Ersten und nach und nach kommen immer mehr Wanderer, alt und jung, aus den verschiedensten Teilen der Welt. Gegen Abend kochen wir auf den Gaskochern, die es hier in der Huette gibt und die Hut Warden kassiert die Great Walk Tickets (45 $ !!!) ein und sagt uns wie das Wetter die naechsten Tage werden soll. Um 10 Uhr geht das Licht in der Huette aus und so gehen wir kurz vorher schlafen. Solarlicht in der Huette. Wie bonzig! Am zweiten Tag ders Tracks scheint die Sonne und wir haben eine tolle Aussicht von der Huette aus. Der Schnee und der blaue Himmel geben einen netten Hintergrund fuer den Aufstieg zum Harris Saddle ab. Die Hut Warden laeuft mit den ganzen turnschuhtragenden Touristen hoch. Beim Shelter auf dem Sattel machen wir eine etwas verfruehte Mittagspause.



Auf dem Weg zum Lake Mackenzie sehen wir auch das Hollyford Tal und schliesslich auch bis zur Martins Bay und damit die Tasmanische See. Nach ein paar Stunden, vorbei an Eiszapfen und schneebedeckten Baeumen erreichen wir den gruenen See und die naechste Huette. Ueber Nacht schneit es wieder, als wir morgens losgehen friert es immer noch. Als wir spaeter an den Erland Falls vorbeikommen sind diese halb gefroren. Bald stehen wir an "The Divide", dem Pass auf der Strasse von Te Anau nach Milford Sound. Wenn man bei nicht mal 600 Meter hoehe von Pass reden kann. Die Strasse geht zwar noch weiter hoch, aber das hier ist die niedrigste Ost-West Querung auf der Suedinsel. Wir trampen nach Te Anau runter, erst mal einkaufen und ausruhen. Unterwegs werden wir ungewoehnlicherweise von einem Tourbus voller spiessiger Toursisten mitgenommen, dabei hatten wir noch nicht einmal den Daumen rausgehalten. Der junge Busfahrer hat uns sogar der Busladung bestehend aus englischen Ladies und Schaichs vorgestellt.

Milford Sound und Hollyford

Nach Milford Sound kommen unzaehlige Touristen. Ein paar Herrbergen, ein "Flughafen" und einen kleinen Hafen, sowie ein Cafe, das ist Milford. Wirklich leben will hier keiner. Zu nass, zu weit weg von allem und vor allem zu viele Sandfliegen. Um den Hollyford Track zu machen haben wir uns fuer den bisher ungewoehlichsten Transport entschieden: Eine kleine 6-Sitzige Cessna.



Unser Pilot heist Pete. Wegen Regen ist es lange nicht sicher ob wir fliegen. Dave, der Kerl im Tower (1-Stoeckiges Gebaeude) meint man muss einen speziellen Berg sehen koennen, der einem anzeigt, ob die Sicht gut genug ist. Bis das OK kommt duerfen wir im Tower bei Dave warten. Dann werden wir zusammen mit einem Haufen Essen und frischen Krauterpflanzen verladen und los geht es. Wir durchfliegen den Sound, sehen all die Ausflugsdampfer unten im Fjord, dann gehts raus und nach Norden an der Kueste entlang bis zur Martins Bay. Dort landen wir bei der Lodge einer Organisiation die gefuehrte Touren in der Gegend anbietet, fuer die auch die Vorraete und die einzige andere Passagierin bestimmt ist. Rauslaufen zur Bucht und zur Martins Bay Hut. Wir stellen die Affen ab und gehen an den Strand, schauen uns die Pinguine und Seehunde an. Die folgenenden Tage kaempfen wir uns am Lake McKerrow englang, gen Sueden und zurueck Richtung Zivilisation. Der "Demon Trail", ca. 15 km am See entlang sind richtig lustig. Grosse Steine, moosbewachsen und schluepfrig, Bach und Weg teilen sich die Route, dauerndes Auf und Ab, manchmal ueber Hundert Meter ueber dem Seespiegel, nur um wieder runter und erneut hoch zu klettern. Das letzte Stueck vom Lake Alabaster zur Strasse dagegen ist eine Rennautobahn. Leere Affen und das "Gunn's Camp", eine kleine Herberge mit Laden, kleinen Haeuschen und einer heissen Dusche, treiben uns am naechsten Tag an und wir laufen fast 30 km.



Im Camp, dass seinen eigenen neuseelaendischen Charm versprueht, bleiben wir zwei Naechte und einen Tag, in denen wir jede Menge Fjordlandregen geniessen; heisst soviel wie: 20 Sekunden reichen, um bis auf die Knochen nass zu werden.

Greenstone

Wir muessen fast alles vom "Gunn's Camp" bis zu "The Divide" laufen, nur fuer das letzte Stueckchen erbarmt sich jemand. Von dort aus weiterlaufen bis zur Mc Kellar Hut. Auf dem Weg schauen wir uns die Abzweigung zum Caples Track an, der in einem Tal parallel zum Greenstone Track laruft und an der gleichen Stelle endet. Was dem Caples aber fehlt sind Bruecken.



Nach dem Regen wuerden wir es nicht einmal bis zum Aufstieg auf den Sattel schaffen ohne schwimmen zu muessen. Also laufen wir die naechsten zwei Tage das schlammige Greenstone Valley runter bis wir wieder am Lake Wakatipu sind und nur nach Queenstown zurueck trampen muessen.

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