Montag, 14. Juli 2008

Cañon del Colca oder die Reise mit dem jungen Ché

Drei Tage lang waren wir im Cañon del Colca unterweg. Im Nachhinein gesehen eine nicht gerade einfache Wanderroute, aber die einzige die wir ohne Guide und mit Wasser beladener Maultiere bewaeltigen konnten.
Zuerst durften wir 8 h mit dem Bus von Arequipa nach Cabanaconde am Rand des Cañons fahren. Unterwegs tauchten gleich die verkaufer auf die uns ein "Boletto Touristico" fuer den Cañon verkaufen wollten. Aber wir waren gewarnt worden das das Ticket nur fuer einige Sehenswuerdigkeiten noetig ist und nicht fuer den ganzen Cañon wie die Verkaeufer gerne behaupten. Also blieben wir standhaft.
Nachmittags in Cabanaconde war es etwas schwer den Weg runter in den Cañon zu finden, aber eine nette Indigena zeigte uns wo wir lang muessen. Vom Dorf an folgte uns ein weisser Strassenkoeter, der uns irgendwie mochte, im gegensatz zu den allgegenwaertigen Maultieren, die er unentwegt anklaeffte. Einen Kilometer hinter Cabanaconde, am Rand der an. Dieser Stelle 1100 Meter tiefen Schlucht machten wir Mittag. Der Hund war immer noch da. Also nannten wir in Ché, gaben ihm ein Stueck Salami und er verliebte sich endgueltig
in uns.


Der junge Ché

Die naechsten 5h brauchten wir um zum Rio Colca abzusteigen und uns zu wundern das der Hund uns wirklich die ganze Zeit vorrausrannte. Auf einer der vielen Terassen bauten wir unser Zelt auf umgeben von Kakteen in einer verdammt trockenen und ruhigen Landschaft die nur durch die Explosionen des Strassenbaus am Hang gegenueber gestoert wurde.





Ein kleiner Scorpion laeuft uns abends beim Zaehneputzen ueber den Weg

Am naechsten Tag ging es mit so viel Wasser wie wir tragen konnten auf der anderen Seite des Cañons etwa 600 Meter wieder hoch um die dann nur wieder alle runter zur "Oase" laufen zu muessen. Die "Oase" ist ein gruener Ort nur fuer Touristen gebaut, direkt unter Cabanaconde am Rio Colca und besteht nur aus Bambushuetten, Swimmingpools und Campingplaetzen. Unser Wasser reichte gerade (wir waren jetzt ja zu dritt, Ché hatte ja auch durst) um die Strecke zur Oase zurueckzulegen. Auf den letzten Metern, in Sichtweite zur Oase tauchten dann auch endlich Wegweiser auf die wir Stunden vorher schmerzlich vermisst hatten.


Unser Weg zur Oase und wieder hoch nach Cabanaconde

Nachdem wir einen Zeltplatz hatten sprangen wir erst mal in eines der Schwimmbecken die mit warmem wasser aus einer Thermalquelle gefuellt waren. Gleich nach unserer Ankunft kam auch gleich ein Peruaner vorbei und wollte uns fuer den naechsten Morgen (3 Uhr!!!) Maultiere fuer den Aufstieg nach Cabanaconde vermieten. Das war uns zu frueh und der Aufstieg reizte uns.

Am naechsten morgen ging es dann ohne Maultiere hoch. Hoch. Hoch und hoch. Eigentlich den ganzen Tag. In Serpentinen, staubtrocken und mit viel Gegenverkehr, die ersten anderen Leute auf unserem Weg. Einige hielten uns offensichtlich fuer Irre das wir unsere Rucksaecke selbest tragen und sie nicht den dauernd den Hang hoch und runterrutschenden Maultieren anvertrauen. Nach fuenf harten Stunden waren wir endlich oben und konnten die Aussicht und die majestaetischen Andencondore geniessen die an uns vorbeiglitten.



In Cabanaconde ruhten wir uns erst eine Weile aus bevor wir die Bustickets fuer den Rueckweg nach Arequipa buchten. Ché haben wir nur noch einmal auf der Plaza wiedergetroffen, er begleitete uns noch in ein Restaurant. Wir werden ihn vermissen!

Auf der Rueckreise hielten wir ewig am "Cruz del Condor" einem Aussichtspunkt wo fast immer Condore zu sehen sind. Eintrit nur mit "Boleto Turistico", ca 7 Euro.
Wir standen direckt neben drann, ohne. Egal, wir haben ja schon genug gesehen.
Und dann in Chivay hatten wir noch ein anderes nettes, typisch suedamerikanisches Erlebnis.
Der Bus hielt recht lange, wir wunderten uns schon wann es weitergeht. Da bekommen zwei andere Gringos von unserem "Ticketkontrolleur und Gepaeckverstauer" zwei neue Tickets fuer eine andere Gesellschaft. Wir schauen ihn fragend an und meinen, wir wollen auch nach Arequipa. Er nuschelt etwas und geht weg. Als er wieder vorbeikommt und uns ignoriert, krallen wir ihn uns und er sagt uns endlich, dass der Bus erst in fast fuenf Stunden weiter faehrt und ob wir mit einer anderen Gesellschaft fahren wollen. Natuerlich wollen wir! Isy geht rein, um die Tickets zu tauschen, waehrend Knuepfer sich mit der Klappe des Gepaeckfachs abmueht. Die Dame am Schalter vertroestet Isy damit, dass es nur noch ein Sitz gibt und es noch dauert, bis sie weiss, ob es noch einen zweiten gibt. Ansonsten wird sie schoen ignoriert. Darauf packt Knuepfer die Wut, er rennt rein und beschwert sich lautstark. Die Dame rennt zur anderen Gesellschaft, kommt zurueck und sagt uns dass es zwei Plaetze gibt, aber einer kostet 3 Soles mehr und der andere sogar 15 Soles mehr. Dann kommt noch irgendeine Ausrede, warum das alles schief gelaufen ist, aber es interessiert uns nicht, wir sagen, dass wir es nicht einsehen, mehr zu zahlen. Schliesslich kommt sie mit zwei Tickets wieder, ohne Aufpreis. Wir bedanken uns und gehen. Nach einem Sitztausch mit zwei anderen Gringos sitzen wir sogar nebeneinander.

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