Donnerstag, 5. März 2009

Die N13 nach Norden

Vang Vieng ist unser erster Stop auf dem Weg nach Norden auf der laotischen Nationalstrasse 13 und gleich mal ein Schock und ein guter Grund sich zu schaemen aus dem "Westen" zu kommen. Hier dreht sich alles nur um Drogen und Party. Wir haben auf Empfehlung einer Dame aus Vientiane hin ein Guesthouse weit weg von der "Partyinsel" genommen. Trotzdem haben wir am ersten Abend direkt vor unserer Bambushuette einen Haufen Briten, Australier und Amerikaner die sich die Birne wegsaufen und wegkiffen. Besonders "in" sind hier Pilze und Opium. Sogar die Broschuere des Hostels, die in jedem Zimmer ausliegt, weist darauf hin was illegal ist und dass sie sogar schon Drogentote in ihren Zimmern hatten. Wir sind eigentlich wegen der schoenen Landschaft gekommen, ueberall Karst, Hoehlen und Reisfelder. Echt wunderschoen.



Bei einem ersten Rundgang durch die Stadt koennen wir unseren Augen nicht trauen. Im Lonely Planet steht, dass hier lauter Weisse in den Bars hocken, "Happydrinks" (Drinks die einen eben auf Grund illegaler Zusatzstoffe happy machen) schluerfen und sich ewige Wiederholungen von "Friends" reinziehen. Es ist nicht uebertrieben. Warum muss man fuer einen Rausch und Wiederholungen von "Friends" nach Laos kommen? Dazu laufen alle halbnackt rum und die Laoten sind noch konservativer als die Thais, was die meist faltige, taettowierte und gepiercte Haut westlicher Partytouristen angeht. Sich keine anstaendigen Klammoten leisten zu koennen, die unzerissen und sauber sind und zumindest Knie und Oberarme bedecken, zeugt hier von niedrigem sozialen Stand. Ueberall steht es sogar, in Reisefuehrern, vor Tempeln und Kneipen. Und was man hier zu sehen bekommt ist sogar nach westlichen Standarts ecklig. An einem Abend schauen wir mal kurz auf die Partyinsel und gehen hochbeschaemt nach Hause, machen uns in unserem Guesthouse einen schönen Abend. Am naechsten Tag schauen wir uns die sehr schoene Umgebung an, die Besichtigung der schoensten Hoehle scheitert aber leider an einem der hier haeufigeren Stromausfaelle, dafuer klettern wir in eine etwas kleinere Hoehle, mit einer Lagune.




Luang Prabang

Luang Prabang, Weltkulturerbe und ehemaliger Koenigssitz Laos gefaellt uns auf Anhieb. Schoene Tempel und nette Gassen. Die zugedroehnten Briten und Amerikaner werden wieder durch mittelalte, sich ueber alles beschwerdende franzoesische Paare ersetzt. Am ersten Abend stuermen wir hoch auf den " Phousi Huegel" um dort (mit hunderten anderen Touristen und sehr teuren Kameraausruestungen) den wunderschoenen Sonnenuntergang ueber dem malerischen Mekong zu bewundern.



Der Nachtmarkt ist extrem touristisch, aber dennoch sehr schoen und es macht Spaß einfach drüber zu schlendern und sich anzuschauen, was so alles angeboten wird. Hinschauen alleine loest hier schon ein Verkaufsgespraech mit Feilscherei aus, doch langsam macht es mir Spaß.







Am Tag darauf erfuellt sich einer von meinen groessten Wuenschen: Wir haben eine Tour zum Elefantenreiten gebucht!



Auf diese Art und Weise erhalten sie hier Elefanten am Leben die frueher in der Fortswirtschaft eingesetzt wurden und jetzt "arbeitslos" sind. Eine Stunde auf dem Ruecken eines Asiatischen Elefantens durch einen Fluss und Urwald reiten hat sich definitiv gelohnt.







Nong Khiaw

Die Fahrt nach Nong Khiaw (es existieren ca 20 verschiedene Schreibweisen dieses Dorfes) ist eher ereignisslos. Die ueblichen Holz-Bambushuetten, fast immer mit grosser Sattelittenschuessel, kriechen gemaechlich an unserem Busfenster vorbei.



Selbst Raser bringen es hier nur auf 60-70 km/h. In Nong Khiaw finden wir wieder eine Bambushuette (mit "nothot water"), Geduscht wird mit seltsam riechenden Wasser das wir in leeren Sprudelflaschen raus auf den Beton legen um damit dann wenigstens lauwarm duschen zu koennen.





Die Gegend erkunden wir mit dem Fahrrad. Wir schauen uns eine der Hoehlen an, in denen sich die Pathet Lao, die Komunistische Bewegung in Laos, vor den Bombardements der Amerikaner im "Geheimen Krieg" waehrend des Vietnamkrieges versteckt hatte.





Das Guesthouse in dem wir wohnen hat sich der Besitzer, wie er Matthias stolz waehrend eindeutig zu viel Reis-Schnaps erzaehlt, durch das Suchen und Verkaufen von UXOs (nicht explodierter Sprengkoerper) verdient. Davon zeugt eine kleine Sammlung von Granaten, Splitterbomben und (fuer uns Laien) nicht identifizierbarer Gebilde im Hof.
Wer mehr ueber UXOs und ihre Beseitigung wissen will, dem empfehlen wir die Seite von MAG .






typisch asiatisches Essen


Udomxai

Die Fahrt nach Udomxai (es existieren nur etwa 4 verschiedene Schreibweisen dieser Stadt) ist fast schon so holprig wie die Fahrt im Gelaendewagen zum "Salar de Uyuni" in Bolivien. Dank einer kaputten Heckfederung des Minibusses fliegen die Leute auf der Rueckbank des oefteren zur Decke.



In Udomxai muessen wir einen unfreiwilligen Zwischenstop einlegen, eigentlich wollten wir heute schon versuchen weiter nach China zu kommen, aber es gibt nur einen Bus und der geht morgens. Viel zu sehen gibt es hier nicht, nur einen Geldautomaten, was schon recht stattlich ist. Im Reisefuehrer steht, dass es nur in Vientiane einen gibt, wir haben in allen grossen und mittelgrossen Orten bis jetzt mindestens einen gefunden. So schnell geht das. Morgen geht es dann von hier aus endlich weiter nach China.

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