Mittwoch, 18. März 2009

Vietnam - von Lao Cai nach Hué

Es ist erst einmal ein kleiner Schock an der Grenze. Der Grenzer will wohl bestochen werden, bzw. uns zu einer teuren Visa-Verlaengerung zwingen. Er erlaubt uns, obwohl wir ein teueres 30-Tages Visum haben, nur 14 Tage zu bleiben. Nach einigen Protesten geben wir auf und beschliessen den Aufenthalt in Vietnam so kurz wie moeglich zu gestalten. Wir teilen dem Grenzer noch mit, dass seine Geldgier dem Land Geld gekostet hat und schreiben seinen Namen und Identifikationsnummer auf, um uns bei seinen Vorgesetzten zu beschweren. Es ist der Punkt an dem er aufhoert zu grinsen. Es mag sich typisch deutsch anhoeren sich ueber so etwas aufzuregen und zu beschweren, aber andererseits darf man sich auch nicht dauernd verarschen lassen. Wir sind kein Geldautomat auf zwei Beinen.

Da es schon spaet ist bleiben wir in Lao Cai, direkt an der Grenze. Eine Recherche im Internet zeigt, dass solch ein Verhalten wohl ueblich ist. Mit teils haarstraeubenden Begruendungen werden die Aufenthaltsdauern einfach gekuerzt, damit die Leute eine Visa-Verlaengerung beantragen. Am Abend essen wir in einem kleinen Strassenrestaurant mit supernetter (und superneugieriger) Familie, eine einheimische Reis Suppe zu Abend. Superlecker. Es macht den Eindruck den der Grenzer hinterlassen hat wieder wett.

Von Lao Cai dauert es mit Zug (Holzklasse) elf Stunden bis wir in Hanoi, der Hauptstadt Vietnams sind. Holzklasse ist hier woertlich zu nehmen, die Baenke sind aus Holz und die Breite nicht fuer Europaer ausgelegt. In Hanoi begehen wir den Fehler und beziehen ein Hostel das in unserem Lonely Planet als "unsere Wahl" beschrieben ist. Um genau zu sein begehen wir den Fehler ihrem endlosen Fragen nicht nachzugeben und unsere Tour zur Halong Bucht wo anders zu buchen. Als sie das rauskriegen sind sie gar nicht mehr nett zu uns. Der eigentlich freie Internetzugang ist ploetzlich nicht mehr frei, saemtliche Nachfragen unsererseits werden ploetzlich komplet ignoriert und wir werden sehr unfreundlich behandelt.



Das Wetter in Hanoi ist recht mies, wir schauen uns einige Tempel an und eine Auffuehrung im Wasser-Puppen-Theater, eine Form von Puppen-Theater das fuer geflutete Reisfelder entwickelt wurde. Traditionelle Musik und eine gute und auch lustige Performance, es gefällt uns sehr.



Der Zwist mit unserem Gaestehaus eskaliert etwas als sie auch noch Waesche von uns verlieren und uns die Schuld zu schieben. Am Ende wollen sie uns zur Waschfrau schicken, das Geld von ihr wieder zu holen (mit dem dezenten Hinweis das die nur 4 Dollar am Tag verdient). Nach langem Hin und Her bekommen wir gerade genug Geld fuer eine neue Unterhose (vom Hotel, nicht der Waschfrau). Was sind wir froh als uns endlich jemand abholt und zum Bus bringt.



Wir haben eine Tour zur Halong Bucht gebucht. Im Minibus geht es nach Halong City, wo wir erst einmal ewig warten muessen. Wir haben zwei Hollaender und eine Russin, Katja, kennengelernt, mit denen wir uns die Zeit vertreiben.



Endlich duerfen wir auf das Boot, eine Dschunke, von denen hier hunderte fuer die tausend Touristen im Hafen liegen. Es gibt ersteinmal Essen, Fisch und Seafood, Reis und Gemuese, danach sind alle nur noch mehr hungrig. Zum Essen wird Trinken verteilt, kommentarlos. Und danach Geld eingesammelt, nicht wenig. Die Stimmung an Bord sinkt so langsam.



Aber dann fahren wir raus in die Halong Bay, vorbei an kleinen Kalksteininseln, einfach wunderschoen und so ruhig. Die Aussicht und die Stimmung macht so vieles wieder wett.




Das Boot legt an einer der Inseln an und wir schauen uns zwei Kalksteinhoehlen an. Mit dem Boot geht es weiter bis nach Cat Ba, einer Touristeninsel mitten in der Halong Bay. Ein lustig gebautes Hotel haben wir fuer diese Nacht. Die Touristenspeisung ist etwa wie das Mittagessen, nur eine leichte Variation davon. Also ziehen wir mit unseren neuen Freunden noch los und suchen uns noch Reis mit irgendwas um satt zu werden.



Der naechste Tag besteht eigentlich nur aus Warten und Transport. Das Mittagessen ist eine Kombiation aus dem Mittag- und dem Abendessen von gestern. Die Leute haben gelernt und diesmal nimmt keiner mehr ein Getraenk an. Ein Lichtblick ist die Doenerbude (!) die wir abends in Hanoi noch finden. Etwas klein, aber das einzige Abendessen das es noch gibt bevor wir in den Bus nach Hué steigen. Wir finden auch noch einen Geldautomaten zu dem man mit dem Motorrad reinfahren kann, ohne abzusteigen. Nachtfahrt im Schlafbus, der eigentlich ein normaler Bus ist in dem einige Sitze zu Liegen verlaengert wurden. So sparen wir eine Uebernachtung.

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