Mittwoch, 18. März 2009

Reisterrassen von Yuanyang

Wir machen uns auf den Weg nach Sueden, unser letzter Stop soll Yuanyang mit seinen riesigen Reisterrassen sein. Wir fahren ueber Nacht im Schlafbus nach Kunming, dort dauert es zwei Stunden bis Matthias, mit Hilfe eines fuer ihn uebersetzenden Chinesen, ein Busticket weiter gen Sueden gefunden hat. Mit einigen Stops bei den abenteuerlichsten Busbahnhofstoileten (durchgaengige Rinne, recht niedriger bis gar kein Sichtschutz) und einer Fahrt in einem recht uebel riechenden Bus kommen wir ca 500 km weit bis wir wieder den Bus wechseln muessen. Alle im Bus sind nett zu uns und helfen uns den richtigen Anschlussbus zu erwischen. Man sagt uns wir haetten Pech, es geht heute nur noch bis zur neuen Stadt, weit unterhalb unseres Zieles. Aber der Busfahrer entscheidet scheinbar spontan, dass es genug Leute hat, die eine Weiterfahrt rechtfertigen, eine neue Video-CD wird reingeworfen, nochmal 10 Yuan von jedem kassiert und los gehts die gewundene Strasse durch unzaehlige Reisterassen hoch. Wir haben Glueck und finden in kuerzester Zeit ein nettes Gaestehaus, auch wenn es ein muffiges Kellerloch ist. Totmuede fallen wir nach ueber 24 Stunden Busfahrt ins Bett...

Am naechsten Tag geniessen wir erst mal die lokale Kueche in einem dieser netten Gasthaueser in denen das Essen in einer Art Vitrine liegt und man nur auf das zeigen muss was man will. Die Auswahl wird dann in Oel ertraenkt und serviert. Wirklich gut.



Am Abend lassen wir uns zu einem guten Punkt bringen an dem man den Sonnenuntergang ueber denen sich in alle Richtungen erstreckenden Reisterassen bewundern kann. Leider ist es jetzt am Ende der Trockenzeit recht neblig, Feuchtigkeit und viel Staub liegt in der Luft. Aber dennoch sehr schöne Aussicht.



An dieser Stelle wird gerade auch eine Art Absperrung gebaut, damit man in Zukunft fuer die Aussicht Eintritt zahlen muss. Wir koennen noch so ueber die Baustelle stiefeln auf der es von armen Chinesen wimmelt die Holz und Steine durch die Gegend schleppen oder betonieren. Eine Frau hat dabei sogar ihr Baby auf den Ruecken gebunden. Daneben stehen die reichen Japaner, Chinesen und ein paar wenige Langnasen. Der Wert so mancher Kamera duerfte uebersteigen was einer der Bauarbeiter in seinem ganzen Leben verdient.



Am Abend essen wir wieder gut, doch Matthias bedient sich zu sehr an den Chillis und wird krank. Leider muessen wir am naechsten Tag umziehen, in der Stadt ist ein Reisfest fuer Touristen und Einheimische und alle Zimmer sind entweder ausgebucht oder ploetzlich unverschaemt teuer. Ich brauche ewig, bis ich im Hostel nebenan endlich ein Zimmer finde, das bisher schlechteste Zimmer das wir je hatten. Ein Loch als Klo und Dusche, dreckige Waende und massig Muell unterm Bett. Matthais bleibt den Tag im Bett und ich laufe aus dem Dorf heraus, schaue mir noch ein paar verschieden farbige Reisterassen an.





Auf dem Rueckweg treffe ich eine nette Chinesin, die durch Suedostasien und China reist. Am Abend besucht sie uns noch und schreibt uns auf chinesisch auf, was fuer traditionelle chinesische Medizin wir kaufen koennen.

Auch das Reisfest schaue ich mir an. Es ist richtig was los in dem Städtchen, Musik, Luftballons, Essen und Menschen aus den umliegenden Dörfern mit ihren verschiedenen bunten Trachten.











Am naechsten Tag geht es Matthias besser und wir machen uns auf den Weg nach Vietnam. Wir haben einen Bus der uns zur vietnamesischen Grenze bringen soll. Der Bus stellt den absoluten Rekord in Langsamkeit auf. Fuer die ca 150 km brauchen wir etwa 11 Stunden. Aber am Schlimmsten ist, dass der Busfahrer um Geld zu sparen nicht auf die neue Autobahn direkt daneben geht, sondern auf einer unglaubliche Matschpiste faehrt. Ein Schlagloch ist so tief das das Wasser in den Bus laeuft.



Viel spaeter als erhofft erreichen wir endlich das kleine Grenznest mit riesigen, protzigen Verwaltungsgebaeuden auf beiden Seiten des Flusses. Am Busbahnhof haben wir gleich einen netten neuen "Freund" der uns alles erklaert. Dann finden wir raus womit er sein Geld verdient. Wie Matthias nach einiger Rummrennerei feststellt, sind chinesische Banken nicht breit ihre eigene Waehrung (Yuan) zurueckzukaufen. Also tauschen wir bei unserem Freund, feilschen aber noch eine Weile bis wir einen halbwegs brauchbaren Kurs haben, obwohl wir dadurch immer noch zu viel Geld verlieren. Wir machen uns auf die Socken und laufen zur Bruecke die China und Vietnam verbindet.

Keine Kommentare: