Mittwoch, 18. März 2009

Tiger Leaping Gorge

Nach der Busfahrt nach Lijiang und einigen Tagen in dieser schoenen alten Stadt entschliessen wir uns in die Tiegersprungschlucht zu gehen und die wahrscheinlich letzte Wanderung auf unserer Reise in Angriff zu nehmen. Wenn wir wieder weiter suedlich kommen wird es wieder zu heiss sein um richtig wandern zu gehen. Die Tiegersprungschlucht ist eine der tiefsten Schluchten der Erde. Die umliegenden Berge, der 5596 Meter "Jade Drachen" und der 5396 Meter "Haba Xueshan", quetschen den hier noch kleinen Jangtse Fluss, den 3. laengsten Fluss der Erde durch eine atemberaubende Schlucht voller sehr hoher und steiler Felsabhaenge. Momentan exisitert (anscheinend noch) ein Plan der chinesischen Regierung am Ende der Schlucht einen gigantischen Staudamm zu errichten, was den einheimischen Naxi (gesprochen Nachi) nicht so gefaellt, wuerden sie doch zu 100 000en ihre Wohnungen verlieren. Vor Ort haben wir aber nichts davon mitbekommen.

Mit dem Bus von Lijiang brauchen wir bis nach 12 Uhr um das "Tigersprungschlucht Dorf", wie es auf den Schildern heisst, zu erreichen. Eigentlich heist es Qiaotou, aber was solls. Dort duerfen wir erst einmal die 50 Yuan Eintrit pro Person abdruecken. In einem Cafe holen wir uns von einer ueberaus hektischen Australierin, die hier seit 12 Jahren wohnt ein paar Tips und Infos uebers Wetter. Ihre Prognosen werden wahr und es klart auf als wir uns an den Aufstieg machen.



Der Anfang des Weges auf 1800 Meter ist trotz eines Pfeiles nicht leicht zu finden, erst nach mehrfachem Fragen finden wir heraus das der Weg mitten durch ein Baustelle fuehrt. Nachdem wir ueber die Bretterstapel und Schotterhaeufen gekraxelt sind ist der Weg einfacher zu verfolgen. Meist 3-4 Pfeile auf einmal, in allen moeglichen Farben. Nur bei Abzweigungen fehlen die Pfeile, natuerlich, sonst waers ja langweilig.



Nach einigen Stunden erreichen wir das erste Dorf, von Naxi bewohnt und finden endlich auch das "Naxi Family Guesthouse" in dem wir die erste Nacht verbringen. Das Zelt brauchen wir nicht. Eigentlich hatten wir etwas sehr primitives erwartet, Strohmatratze auf dem Boden und so, aber in den letzten Jahren haben sie hier hoch eine fuer Autos befahrbare Strasse gebaut und das Hostel hat einen recht noblen Teil. Wir entscheiden uns dennoch fuer einen Raum mit 2 Betten und sonst nichts. Wir geniessen die leckere einheimische Kueche und den absolut fantastischen Sonnenuntergang.



Am naechsten Morgen machen wir uns frueh auf, wir wollen den hoechsten Punkt des Weges auf 2600 Metern recht fix erreichen. Steil schraubt sich der Weg am Hang nach oben, aber nicht so steil wie wir es erwartet haben. Die Aussicht ist nicht ganz so toll, da die Sonne bis Mittags hinter dem Berg steht und die ganze uns zu gewannte Flanke im Schatten liegt.



Nachmittags sind wir einige Kilometer weiter und die Sicht bessert sich. Die Kante zum Abgrund hin wird immer steiler, der Fluss tost unter uns in atemberaubender Tiefe, gut 1000 Meter unter uns. Leider hat jedes Dorf am Weg mittlerweile eine Strassenanbindung und entgegen den Beschreibungen die wir von anderen Reisenden im Internet gefunden haben wird nicht mehr alles per Pferd ueber einsame Wege herangetragen sondern ganz bequem per Allrad. Der Weg ist teilweise zugebaut mit Wasserleitungen die die Doerfer versorgen und dem Weg folgen. Der Wander-Romantik tut das einen kleinen Abbruch, jedoch ist die Straße so gut wie nicht befahren und die Aussicht ist immer noch fantastisch. Mittags packen wir den Kocher aus und staerken uns mit Instant Nudeln.



Dann der Abstieg runter zur Strasse. Wir finden ein ziemlich leeres Gaestehaus was das Handeln um den Preis einer Uebernachtung erleichtert. Die Rueckfahrt mit dem Bus nach Lijiang ist wie immer eine lustige Odysee, aber ohne groessere Zwischenfaelle. Zwei Tage wandern in wunderschoener Landschaft, das war es Wert!

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